Das dritte der zwölf Gebote eines Herrn lautet: »Ein Herr ist höflich!«
Die Humanisten entdeckten in der Renaissance die Höflichkeit. Sie dachten dabei ständeübergreifend. Das bedeutete, sie machten keine Unterschiede, gegenüber wem sie sich höflich zeigten oder nicht. Seitdem praktiziert und lebt ein Herr konsequent Höflichkeit gegenüber jedem Menschen, den er trifft, ganz ohne Kalkül, sowohl im Umgang als auch im Gespräch.
Die Summe der Verhaltensweisen, durch die der Herr seine Höflichkeit zum Ausdruck bringt, nennen wir Historiker seit Ende des 15. Jahrhunderts »Manieren«. Welchen Stellenwert Manieren heute haben, liest der Herr in Asfa-Wossen Asserates gleichnamigem Buch nach, das vor fast zwanzig Jahren erschienen und zeitlos ist.