George Bryan Brummell war der erste Herr, der einen Anzug trug. Zu Hemd mit gestärktem Kragen und zur Krawatte zog »Beau Brummell« eine lange Hose mit Jackett an.
Neben ihm war jeder Mann schlecht gekleidet, was zur Zeit der Großen Revolution in Europa besonders auffiel. »His clothes«, schrieb Virginia Woolf, »seemed to melt into each other with the perfection of their cut and the quiet harmony of their colour.«
Brummells vollendete Kleidung korrespondierte mit seinem brillanten Auftreten und seinen Manieren. Er war der eleganteste Herr an der Schwelle zum bürgerlichen Zeitalter. Heute bedarf es keiner herkulischen Mühen, um annähernd vollendete Kleidungsstücke zu finden. Leider mangelt es aber vielen Männern an Geschmack und an der Gabe, ihren Anzug harmonisch zu kombinieren.
Welcher Idiot, im Sinne des griechischen »idiotes«, hat behauptet, zu einem blauen Anzug passten braune Schuhe? »Not!« Es geht alleine, mit einer Formulierung Winckelmanns, um »Einfachheit und Reinheit, Lauterkeit des Geistes, des Gemüts«, auch beim Tragen eines Anzugs. Virginia Woolf: »Without a single point of emphasis everything was distinguished.«
Abbildung: Statue of Beau Brumell, London (By Herr uebermann – Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=9924690)